Ohren – Ich kann es und ich will es nicht mehr hören
Ohren sch
lafen nicht. Sie sind eines der wenigen Sinnesorgane, die auch nachts wach bleiben. Ein Knall draußen – und du sitzt aufrecht im Bett. Warum? Weil dein Hörsinn evolutiv darauf programmiert ist, Gefahr zu erkennen – und sofort an das Gehirn weiterzuleiten. Reaktion? Kampf oder Flucht. Spontan und ohne Umwege.
Du kennst das: Du gehst mit dem Handy über die Straße – plötzlich Hupen, quietschende Reifen. Du springst zur Seite, bevor du überhaupt bewusst verstanden hast, was passiert ist. Das Ohr ist ein Frühwarnsystem.
Doch was passiert, wenn der Lärm aus deinem Umfeld nicht aufhört?
Wenn dein Partner dich mit denselben Sätzen traktiert? Wenn du täglich dieselben Geräusche, dieselben Vorwürfe, dieselbe Tonlage hören musst? Du kannst deine Ohren nicht abschalten – aber dein System findet andere Wege:
– Die Gefäße im Ohr verengen sich, die Durchblutung nimmt ab.
– Oder dein Gehirn blendet das Gehörte einfach aus.
Ohren sind unverschließbar.
Und genau darin liegt ihre psychologische Tiefe.
Fragen zur körperlichen Symptomatik
– Hast du ein Druckgefühl im Ohr oder im Innenohr?
– Gleichgewichtsstörungen, Schwindel, Hörminderung?
– Ohrgeräusche (Pfeifen, Rauschen), Tinnitus?
– Schmerzen beim Ziehen am Ohrläppchen?
– Schleimig-eitriger Ausfluss?
– Verändertes Hörvermögen in letzter Zeit?
Fragen zur psychischen Symptomatik
– Kennst du den Wunsch, „nichts mehr hören“ zu wollen?
– Fühlst du dich abhängig von Meinungen anderer?
– Hörst du anderen wirklich zu – verbal und emotional?
– Wie wirken auf dich Sätze wie:
„Ich kann das alles nicht mehr hören.“
„Ich will nichts mehr hören, was da draußen geschieht.“?
Entwicklungsgeschichte der Ohren – Schwangerschaftswoche 4
Die Ohren entstehen früh: bereits in der 4. Woche. Sie stehen für die Fähigkeit, die Umgebung wahrzunehmen – nicht nur akustisch, sondern auch emotional.
Ein mögliches Szenario:
Die Mutter steht unter äußerem Druck – Abwertung, Vorwürfe, verletzendes Gerede. Vielleicht will ihr jemand die Schwangerschaft „ausreden“.
Sie schottet sich ab, reduziert ihre Außenwahrnehmung. Das Kind übernimmt diesen Schutzmechanismus:
→ Spätere Hörprobleme, Tinnitus, Reizüberflutung, selektives Weg-Hören.
Kompensation:
– starke Abhängigkeit von außen
– oder: totale Ignoranz dessen, was andere mitteilen
Mechanische Ursachen – und ihre Tiefe
Halswirb
elsäule:
Die Arteria vertebralis versorgt u. a. das Innenohr. Bei Fehlstellungen kann es zu Tinnitus oder Schwindel kommen.
Viele Chiropraktiker berichten: Nach einer Korrektur verschwindet der Tinnitus.
Zähne:
Entzündungen im Zahn-Kiefer-Bereich können über die Eustachische Röhre zu Mittelohrentzündungen führen.
Wattestäbchen & Co:
Sie schieben das Ohrenschmalz gegen das Trommelfell. Eine „Selbstschutzmauer“ entsteht – mit Risiken für Entzündungen.
Systemische Ursachen
Stress:
Er reduziert die Mikrozirkulation im Innenohr. Die Folge:
→ schlechtere Wahrnehmung
→ schnellere Überforderung
→ stärkere Reizreaktionen
→ zu schwaches Immunsystem oder sind es die Keime?
Quintessenz
Ohren zu? Oder lieber hin hören?
Nicht alles, was dich nervt, ist „falsch“. Manchmal ist es nur zu viel.
Finde heraus, was du wirklich brauchst – Stille, Klärung, Abgrenzung oder Veränderung?
Der erste Schritt:
Teste, was dich überfordert – körperlich, psychisch, familiär.
Dazu gibt es konkrete Testformen in der B.N.M.-Diagnostik.